Professioneller Umgang mit unbezahlten Rechnungen

Von Simple Ticket
Zuletzt am 20.10.2025 aktualisiert

Offene Rechnungen sind für viele Freelancer, Agenturen und kleine Unternehmen ein echtes Ärgernis. Du hast gute Arbeit geliefert, aber der Kunde zahlt nicht? Dann stehst du schnell zwischen Wut, Unsicherheit und Bürokratie. Wie zeigen dir, wie du mit unbezahlten Rechnungen professionell umgehst.

Warum Rechnungen manchmal nicht bezahlt werden

Nicht jeder Zahlungsverzug ist böse Absicht. Viele Rechnungen bleiben offen, weil sie:

  • übersehen oder im Spam gelandet sind,
  • intern falsch zugeordnet werden,
  • Unklarheiten zur Leistung enthalten, oder
  • der Kunde schlichtweg finanzielle Engpässe hat.

Dan gilt: eine ruhige, sachliche Kommunikation führt meist schneller zum Ziel als eine emotionale Reaktion.

Dein Fahrplan bei offenen Rechnungen

  • 1. Schritt: Freundliche Erinnerung
    Du kannst du höflich nachfragen: „Hallo [Name], ich wollte kurz nachhaken, ob meine Rechnung vom [Datum] bei dir angekommen ist.“
    Oft reicht das schon.
  • 2. Schritt: Erste Mahnung
    Es folgt die erste Mahnung, sachlich, mit neuem Zahlungsziel.
    Formulierungstipp: „Vielleicht ist die Rechnung im Alltag untergegangen. Bitte begleiche den offenen Betrag bis [Datum].“
  • 3. Schritt: Zweite Mahnung oder letzte Erinnerung
    Etwas bestimmter, aber weiterhin professionell. Hier kannst du Zinsen oder Mahngebühren ankündigen.
  • 4. Schritt: Rechtliche Schritte
    Wenn gar nichts hilft, bleibt der offizielle Weg: Mahnverfahren oder Inkasso.

Ton & Haltung: Sachlich bleiben

Deine Wortwahl entscheidet, ob du als seriöser Profi oder als überforderter Selbstständiger wahrgenommen wirst. Also bleib freundlich, aber bestimmt. Vermeide Ironie, Drohungen oder Schuldzuweisungen. Du willst bezahlt werden, nicht streiten.

Prävention: Damit Rechnungen gar nicht erst offen bleiben

Das Wichtigste gegen Zahlungsausfälle ist Vorbeugung. Ein paar bewährte Methoden:

  • Teilzahlungen bei größeren Projekten vereinbaren
  • AGB & Zahlungsziele klar definieren
  • Leistungsnachweise (z. B. Zeiterfassung, Ticketübersicht) mit der Rechnung mitschicken
  • Automatisierte Erinnerungen über Buchhaltungs- oder Support-Systeme einrichten
  • Vorauszahlung bei Neukunden: seriös und üblich

Tools, die dir helfen

Professionelles Forderungsmanagement ist heute kein Hexenwerk mehr:

So behältst du Kontrolle über Finanzen und Prozesse.

Wann du die Reißleine ziehen solltest

Nicht jeder Kunde ist ein guter Kunde. Wenn Zahlungsverzögerungen zur Gewohnheit werden, darfst du Konsequenzen ziehen. Mach klare Ansagen, bevor du weitere Aufträge annimmst, oder beende die Zusammenarbeit respektvoll, aber entschieden. Deine Zeit ist wertvoll – und sollte auch bezahlt werden.